In der 11. Sitzung des Sportausschusses im Landtag Nordrhein-Westfalen äußerte sich Dr. Volker Anneken zu Fragen der notwendigen Veränderungen in verschiedenen Bereichen des inklusiven Sports. Die sportliche Aktivität von Menschen mit Behinderung läge momentan bei ca. 10 Prozent. Diese Zahlen basieren aber hauptsächlich auf der Literatur und Erhebungen aus Projekten. Daher seien lediglich Ableitungen möglich. Die Zahlen der letzten Jahre hätten sich tendenziell nicht verändert und trotz vieler laufender Projekt, werde es dauern bis sich diese prozentual auswirken.

Für Anneken gibt es nicht den einen Weg in den inklusiven Sport. Man müsse das flexible Wesen des Sports nutzen um gute Lösungen zu finden. Erfolge und positive Entwicklungen sieht er bei aktuell laufenden Projekten. Es sei erkennbar, dass Menschen mit Behinderung dort, wo es Projekte gibt, in das Gemeinschaftsleben erfolgreich eingebunden seien – unabhängig vom Setting.

Nachbesserungsbedarf sei bei der Bereitstellung von Assistenten im inklusiven Sport notwendig. Ob bei dem Weg zur Sportstätte, in der Umkleide oder während der Übungsstunde selbst, überall dort sei Hilfe notwendig. Teilweise könne man diese bereits über die Behindertenhilfe bekommen, allerdings sei das nicht hinlänglich bekannt. Deshalb fordert er eine verbesserte Vernetzung zwischen den Hilfssystemen und den Sportsystemen.

Auch bei der Information von interessierten Menschen mit Behinderung am Sport gebe es noch große Lücken. Oftmals wüssten sie nicht, welche Angebote es gibt, obwohl es bereits relativ viele gebe. Gute Erfahrungen habe er mit „Rollikids“ gemacht, die in Regelschulen Schüler und Lehrer informierten. Damit sei eine Informationskette ausgelöst worden an deren Ende die Lehrer Eltern über Angebote informieren können. Des Weiteren forderte er eine Art Mobilitätslotsen für Verunfallte und chronisch Erkrankte, da sie nach Verlassen der Reha-Einrichtungen kaum Informationen über weiterführende Sportmöglichkeiten bekämen.

Zum ausführlichen Protokoll der 11. Sitzung des Sportausschusses im Landtag NRW gelangen Sie hier.